Parkplatz am Schacht 38 in Schlema, ca. 1965Wismut GmbH

Cypionka, Arne: Being Nuclear? Zur historischen Kontextualisierung des Uranabbaus in der Wismut (1947-1990)

Die sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft Wismut machte die DDR mit der Ausbeutung der Vorkommen (u.a.) des Erzgebirges zu einem der größten Uranproduzenten des Kalten Krieges. Obwohl das Unternehmen Hunderttausende beschäftigte und deutliche Spuren hinterließ – wirtschaftlich, landschaftlich, biographisch, radioaktiv – ist es heute kaum bekannt.

Auf Grundlage methodischer Überlegungen der Historikerin Gabrielle Hecht skizziert diese Masterarbeit (Februar 2024) verschiedene Möglichkeiten, sich der Geschichte der Wismut anzunehmen. Fokussiert werden dafür neben diskursiven Besonderheiten des Betriebs im Spannungsfeld von propagandistischer Glorifizierung und Zensur auch mögliche historische Kontextualisierungen sowie die Kategorie der nuklearen Arbeit. Die Übertragung von Hechts Untersuchungen zum Uranbergbau in Françafrique erwies sich hierbei als sehr bereichernde Perspektivierung. Sie vermag etwa Erklärungsansätze für die sozio-kulturelle Unsichtbarkeit des Uranbergbaus zu liefern und Eigenheiten des ostdeutschen Uranbergbaus zu kontextualisieren. Abstract - Link zum Download.