Vorstellung der Vergleichsstudie von AfD und NSDAP im Bismarck-Gymnasium, Karlsruhe

  • Tagung:

    Vortrag mit Diskussion zur Vorstellung der Vergleichsstudie zu AfD und NSDAP auf der Grundlage des gemeinsamen Abstammungsrassismus

  • Tagungsort:

    Bismarck-Gymnasium Karlsruhe, Aula

  • Datum:

    14. Oktober 2024

  • Referent:

    Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze

  • Zeit:

    11.30

  • Der Vortrag zur Vorstellung der Studie "Abstammungsrassismus. AfD und NSDAP im Vergleich
    Historische Grundlagen und Einordnung" führt exemplarisch vor, in welchem Ausmaß der ethnozentrische, abstammungsbezogene "Volks"-Begriff das gesamte "völkische" Politikverständnis der AfD in ihrem Grundsatzprogramm aus dem Jahr 2016 bestimmt. Dazu wird es mit dem NSDAP-Parteiprogramm von 1920 verglichen, sofern es um die universell rassistische Unterscheidung zwischen Abstammungs- und Nichtabstammungsdeutschen und die von der AfD und der NSDAP jeweils geforderten politischen Konsequenzen dieser Unterscheidung nicht allein im Staatsbürgerschaftsrecht geht. Der ethnozentrische, nicht mit dem Grundgesetz vereinbare "Volks"-Begriff, der "Volk" als homogenen, exklusiven Abstammungsverband Abstammungsgleicher definiert, ist das stärkste Argument für ein Parteiverbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht. Programmatischer und potentiell in "Remigrations"-Politik umsetzbarer Abstammungsrassismus verstößt direkt gegen die Grundrechtsordnung des Grundgesetzes sowie gegen den Vertrag über die Europäische Union. Das ist keine Wiederholung der Geschichte, aber unmittelbar verfassungs- und EU-rechtsfeindlich.