Über mögliche zukünftige Entwicklungspfade von Technologien kommunizieren Gesellschaften schon seit Jahrhunderten. In der Moderne gewinnen neben literarischen Genres wie Utopien, Dystopien und Science Fiction alltagsnähere Formate an Bedeutung: von politischen Strategiepapieren über Antragsrhetorik bis zu Werbung und Marketing. Zur Kommunikation solcher Technikzukünfte dienen Texte ebenso wie Bilder und Filme, aber auch das Design technischer Objekte selbst.
Die Technikgeschichte hat historische Technikzukünfte als Forschungsfeld bisher nicht systematisch erschlossen. Wir untersuchen, welche Technologien Gegenstand solcher Technikzukünfte waren, die Medien und Akteure, die diese Kommunikation prägten und die damit verbundenen Machtverhältnisse und Emotionen – nicht zuletzt aus heutiger Sicht erkennbare Leerstellen und Tabus. Insofern im Zuge der Klimakrise etablierte Gemeinplätze der Kommunikation über Technik neu diskutiert werden, kann die historische Analyse auch auf diesem Feld Orientierungswissen bieten. Bisherige Veröffentlichungen zum Thema fokussieren vor allem auf methodisch-konzeptionelle Aspekte.
Seit 2017 sind insgesamt vier Workshops durchgeführt worden bzw. in Planung, die historische und interdisziplinäre Aspekte von Technikzukünften thematisieren.