Diese Masterarbeit (Januar 2024) ist ein Beitrag zur Demokratiegeschichte, indem sie
Theorie und Praxis der Demokratie nebeneinander stellt, um ihre Entwicklungslinien,
Brüche und Kontinuitäten herauszuarbeiten. Dies veranschaulicht erstens, dass Demokratie
sowohl in der Theorie als auch in der Praxis ein fortwährender Prozess ist. Damit ist
gemeint, dass sich die Vorstellungen davon, was eine demokratische Ordnung ausmacht
sowohl räumlich als auch zeitlich verändern. Daher muss gesagt werden: Die eine
Demokratie gibt es nicht. Vielmehr gibt es viele Arten von Demokratie. Zweitens wird
gezeigt, wie sich die demokratietheoretische Vielfalt, die ihre Wurzeln in der europäischen
Ideengeschichte hat, auf die praktische Umsetzung des Demokratieprinzips ausgewirkt und
sich in diesem niedergeschlagen hat. Aufgrund dessen ist die vorliegende Arbeit in zwei
Themenabschnitte gegliedert. In einem ersten Schritt wird, ausgehend von der
Versammlungsdemokratie des antiken Athen die Entwicklung der Demokratieidee über die
Denker der Aufklarung bis zur Entstehung der liberalen und repräsentativen Demokratie
der Moderne nachgezeichnet. Im zweiten Abschnitt wird die demokratische Entwicklung
in Deutschland aus verfassungsgeschichtlicher Perspektive betrachtet, wobei die Weimarer
Reichsverfassung von 1919 als Grundlage der ersten deutschen Demokratie im Mittelpunkt
der Untersuchung steht.