Die Karlsruher Technische Hochschule nach 1945: Neuanfang im Zeichen vergangenheitspolitischer Diskurse

  • Typ: Kolloq./OS (KOL/OS)
  • Lehrstuhl: KIT-Fakultäten - KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften
    KIT-Fakultäten - KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften - Institut für Technikzukünfte - Geschichte
  • Semester: WS 24/25
  • Zeit: wöchentlich mittwochs 09:45 - 11:15 Uhr
    ab dem 23.10.2024
    bis zum 12.02.2025
    in 30.91 Raum 010
    30.91 Franz-Schnabel-Haus
  • Dozent: PD Dr. Désirée Schauz
  • LVNr.: 5012024
  • Hinweis: Präsenz
Inhalt

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit kam fast überall in Deutschland der Hochschulbetrieb zum Erliegen. Gebäude waren zerstört; die Verluste unter den Studierende und Dozenten waren hoch. Der Krieg hatte außerdem eine große Migrationswelle ausgelöst. Die Entnazifizierungspolitik der alliierten Besatzungsmächte sah vor, dass die politische „Belastung“ aller verbliebenen Professoren und Dozenten überprüft werden sollte. Doch im Zuge des Neuanfangs und dem aufkommenden Ost-West-Konflikt trat die Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit schnell in den Hintergrund.

Das Seminar geht den vielfältigen Konsequenzen des Krieges und der NS-Vergangenheit am Beispiel der Technischen Hochschule Karlsruhe nach. Anhand ausgewählter Quellenbestände aus dem Archiv des KIT wird erstens die Komplexität und Widersprüchlichkeit der sogenannten Entnazifizierungsverfahren aufgearbeitet. Zweitens versuchen wir uns einen Überblick über die Zusammensetzung der Studierenden in der Nachkriegszeit zu verschaffen. Das Seminar gibt Ihnen einen Einblick in die Arbeit mit Archivquellen, die Sie in kleinen Forschungsteams gemeinsam auswerten. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse liefern Bausteine für eine sich im Aufbau befindende Webseite mit studentischen Beiträgen zur Karlsruher Hochschulgeschichte.

 

Studienleistungen:

Wird die Lehrveranstaltung den Modulen Begriffe, Konzepte A oder Kulturgeschichte der Technik A zugeordnet, so besteht die Studienleistung in einer mündlichen Präsentation der Projektergebnisse und dem Erstellen eines kurzen Webseiten-Textes (4-5 Seiten). Es besteht die Möglichkeit, eine Hausarbeit zu einem Thema der Veranstaltung als Modulabschlussprüfung anzufertigen.

Wird die Lehrveranstaltung den Modulen Begriffe, Konzepte B oder Kulturgeschichte der Technik B oder den Kulturhistorischen Fallstudien zugeordnet, so besteht die Prüfungsleistung in einer mündlichen Präsentation der Projektergebnisse und dem Erstellen von zwei Webseiten-Texten (insgesamt 10 Seiten). Es besteht die Möglichkeit, eine mündliche Prüfung zu Themen des Seminars als Modulabschlussprüfung abzulegen.

 

Einführende Literatur:

Anton F. Guhl: Wege aus dem »Dritten Reich«. Die Entnazifizierung der Hamburger Universität als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus. Göttingen: Wallstein 2019.

Angela Borgstedt: Entnazifizierung in Karlsruhe 1946 bis 1951. Politische Säuberung im Spannungsfeld von Besatzungspolitik und lokalpolitischem Neuanfang. Konstanz: UVK-Verl.-Ges. 2001.