"Hail the Maintainers.“ Ein globalgeschichtlicher Streifzug durch Wartungs- und Reparaturkulturen vom Zeitalter des Hochimperialismus bis zum Silicon Age

  • Typ: Hauptseminar (HS)
  • Lehrstuhl: KIT-Fakultäten - KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften - Institut für Technikzukünfte - Geschichte
  • Semester: SS 2025
  • Zeit: Di. 29.04.2025
    14:00 - 15:30, einmalig
    30.91 Raum 010
    30.91 Franz-Schnabel-Haus


    Sa. 10.05.2025
    13:00 - 19:30, einmalig
    30.91 Raum 012
    30.91 Franz-Schnabel-Haus

    Sa. 31.05.2025
    13:00 - 19:30, einmalig
    30.91 Raum 012
    30.91 Franz-Schnabel-Haus

    Sa. 21.06.2025
    13:00 - 19:30, einmalig
    30.91 Raum 016
    30.91 Franz-Schnabel-Haus


  • Dozent: Martin Meiske
  • SWS: 2
  • LVNr.: 5012025
  • Hinweis: Präsenz
Inhalt

Wartung und Reparatur gehören zu den prägenden Formen, in denen Menschen mit Technik interagieren. Dennoch weist die Historiographie dieses Verhältnisses nach wie vor deutliche Lücken auf: „Unfortunately we are not in a position to give an overview of the main trends in the history of maintenance and repair. Has maintenance as a proportion of output gone up or down? […] How has this changed over time?“, formulierte David Edgerton bereits vor knapp zwei Jahrzehnten seine in Frageform gekleidete Zwischenbilanz der Forschung. Erst in den letzten Jahren haben diese Fragen ihre Wirkung entfaltet und ein verstärktes „broken world thinking“ in Arbeiten aus den Science and Technology Studies (STS), der Soziologie, Anthropologie, den Media Studies und der Technikgeschichte Eingang gefunden.

Das Seminar wirft Schlaglichter auf Wartungs- und Reparaturpraktiken in verschiedenen Weltregionen und oszilliert zwischen unterschiedlichen Zeiträumen. Wir beleuchten koloniale Eisenbahn-Wartungsregime am Beispiel der Elfenbeinküste und Indiens, stellen Thesen zur DDR-Reparaturkultur am Beispiel von Autos und Haushaltsgegenständen auf die Probe und werfen einen kritischen Blick auf Wartungs- und Reparaturpraktiken der Atombranche. Wir wenden uns Fragen von Obsoleszenz und Repair-Monopolen zu, gegen die das sogenannte Right-to-Repair-Movement in den letzten Jahren beachtliche Erfolge verzeichnen konnte – sei es bei der Etablierung des „Digital Fair Repair Act“ (USA), der „Ökodesign-Richtlinie“ (EU) oder durch den Druck auf einzelne Großunternehmen wie Apple, Samsung und Microsoft. Schließlich folgen wir technischen Objekten, die in bestimmten Kontexten als „nicht mehr reparabel“ gelten und beleuchten die mit ihnen verbunden globalen Umnutzungs- und Entsorgungspraktiken.

Als Studienleistung ist neben der aktiven mündlichen Mitarbeit ein Kurzreferat und eine schriftliche Ausarbeitung von ca. 2-3 Seiten (KGT I) bzw. 5 Seiten (KGT II) gefordert. Zugleich besteht die Möglichkeit, später Themen aus der Lehrveranstaltung für eine mündliche bzw. schriftliche Modulabschlussprüfung zu wählen. 

Einführungssitzung:

29.04.2025, Dienstag: 14.00-15.30

Themenblock I:
10.05.2025, Samstag: Blocksitzung 13:00-19:30

Themenblock II:
31.05.2025, Samstag: Blocksitzung 13:00-19:30

Themenblock, III & Schluss:
21.06.2025, Samstag: Blocksitzung 13:00-19:30

Literaturempfehlungen:

Christopher R. Henke and Benjamin Sims, Repairing Infrastructures: The Maintenance of Materiality and Power. (Cambridge: MIT Press, 2020).

Stefan Krebs and Heike Weber, The Persistence of Technology. Histories of Repair, Reuse and Disposal, eds. Stefan Krebs and Heike Weber (Bielefeld: transcript, 2021).

Andrew Russell and Lee Vinsel, “Hail the Maintainers,” Aeon.co, 7 April 2016, https://aeon.co/essays/innovation-is-overvalued-maintenance-often-matters-more

Organisatorisches

EInführung + Seminare an Samstagen - Blocktermine werden noch bekannt gegeben