Weitere Informationen zur Forschung am Department können den jeweiligen Mitarbeiterseiten entnommen werden.

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Foto Giorgi Astamadze

Nach der Oktoberrevolution in Russland beschritt Georgien den Weg zur Selbstständigkeit. Das Deutsche Kaiserreich wurde im Mai 1918 zum Verbündeten des neuen Staates. In der auf den Ruinen der Oktoberrevolution entstandenen georgischen Republik galt Deutschland als Repräsentant der europäischen Zivilisation. Georgische Nationalisten hatten schon seit 1914 mit den militärischen Stellen Deutschlands zusammengearbeitet, um einen Aufstand gegen Russland im Kaukasus zu inszenieren. Nach der Machtübernahme der Bolschewiki in Russland unterstützte die politische Elite Georgiens die Abspaltung von Moskau und eine deutsche militärische Intervention in Georgien, um die Jungtürken ebenso wie die Bolschewiki zurückzuhalten. Für Berlin stellte die Annäherung an Tiflis eine Voraussetzung für seine orientalischen Bestrebungen dar. Die Arbeit (2022) beleuchtet die deutsch-georgischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs mit dem Schwerpunkt auf das Jahr 1918. Das Werk ist beim Verlag Brill I Schöningh erschienen (Link zur Verlagsseite).

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Masterarbeiten (ab 2022)
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Parkplatz am Schacht 38 in Schlema, ca. 1965

Die sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft Wismut machte die DDR mit der Ausbeutung der Vorkommen (u.a.) des Erzgebirges zu einem der größten Uranproduzenten des Kalten Krieges. Obwohl das Unternehmen Hunderttausende beschäftigte und deutliche Spuren hinterließ – wirtschaftlich, landschaftlich, biographisch, radioaktiv – ist es heute kaum bekannt.

Auf Grundlage methodischer Überlegungen der Historikerin Gabrielle Hecht skizziert diese Masterarbeit (Februar 2024) verschiedene Möglichkeiten, sich der Geschichte der Wismut anzunehmen. Fokussiert werden dafür neben diskursiven Besonderheiten des Betriebs im Spannungsfeld von propagandistischer Glorifizierung und Zensur auch mögliche historische Kontextualisierungen sowie die Kategorie der nuklearen Arbeit. Die Übertragung von Hechts Untersuchungen zum Uranbergbau in Françafrique erwies sich hierbei als sehr bereichernde Perspektivierung. Sie vermag etwa Erklärungsansätze für die sozio-kulturelle Unsichtbarkeit des Uranbergbaus zu liefern und Eigenheiten des ostdeutschen Uranbergbaus zu kontextualisieren. Abstract - Link zum Download.

Sammelalbum mit Reklame-, Sammel- und Glanzbildern, vermutlich nach 1914

Diese Masterarbeit (August 2022) erschließt anhand ausgewählter Objekte der Sammlung „Kindermedienwelten“ (Startseite | Kindermedienwelten) des IfaK an der Hochschule der Medien Stuttgart den Nationalisierungsprozess der Kindheit durch Kindermedien zur Zeit des deutschen Kaiserreichs. Mit seiner Gründung 1871 stellte das Kaiserreich den scheinbaren Endpunkt eines langen und unstetigen Einigungsprozesses deutscher Staaten dar. In den folgenden Jahrzehnten lassen sich eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen, die der inneren Reichsbildung dienen sollten, beobachten. Neben Ansätzen wie beispielsweise der Vereinheitlichung von Infrastrukturen stehen Versuche, durch Rückblicke und Zukunftsvisionen eine Nation mit langer Geschichte zu konstruieren. Kinder traten in diesem System als integraler Teil der „Volkskraft“ auf. Folgend widmet sich diese Arbeit der Frage, wie sich die Nation ins Kinderzimmer und in den Alltag der Kinder integrierte. Hierzu wurden vier Objekte aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs der Sammlung „Kindermedienwelten“ näher betrachtet: Ausgaben der Zeitschriftenbeilage „Im Reiche der Kinder“, eine Laterna magica Bilder-Serie, ein Sammelalbum sowie eine Postkarte des Deutschen Roten Kreuzes. PDF (2 Seiten) als Download

Schwarzweiß-Fotografie: Großmutter der Autorin als kleines Mädchen

Diese Masterarbeit (Dezember 2022) setzt sich mit der eigenen Familiengeschichte der Autorin, basierend auf Zeitzeugeninterviews mit der 1932 geborenen Großmutter, in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Im Fokus stehen hierbei der Alltag der Familie auf dem altmärkischen Bauernhof sowie die Schulzeit der Großmutter. Eingebettet werden die Erinnerungen der Zeitzeugin in politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorgänge der Jahre 1930 – 1945. Im Zuge dessen wird ein Blick auf das Forschungsfeld der Oral History geworfen. Des Weiteren geht diese Masterarbeit der Frage nach, welche Rolle dem generationellen Gedächtnis, insbesondere in Verbindung mit der Erfahrung des Zweiten Weltkriegs, in der Familienhistorie zuteilwird. Dabei wird die Frage erörtert, inwieweit Familiengeschichte eine zu erhaltende Ressource der Zeitgeschichte darstellt. Abstract - Link zum Download.

Foto einer Deutschlandfahne mit dem Schriftzug "Des Volkes Freiheit"

Diese Masterarbeit (Januar 2024) ist ein Beitrag zur Demokratiegeschichte, indem sie Theorie und Praxis der Demokratie nebeneinander stellt, um ihre Entwicklungslinien, Brüche und Kontinuitäten herauszuarbeiten. Dies veranschaulicht erstens, dass Demokratie sowohl in der Theorie als auch in der Praxis ein fortwährender Prozess ist. Damit ist gemeint, dass sich die Vorstellungen davon, was eine demokratische Ordnung ausmacht sowohl räumlich als auch zeitlich verändern. Daher muss gesagt werden: Die eine Demokratie gibt es nicht. Vielmehr gibt es viele Arten von Demokratie. Zweitens wird gezeigt, wie sich die demokratietheoretische Vielfalt, die ihre Wurzeln in der europäischen Ideengeschichte hat, auf die praktische Umsetzung des Demokratieprinzips ausgewirkt und sich in diesem niedergeschlagen hat. Aufgrund dessen ist die vorliegende Arbeit in zwei Themenabschnitte gegliedert. In einem ersten Schritt wird, ausgehend von der Versammlungsdemokratie des antiken Athen die Entwicklung der Demokratieidee über die Denker der Aufklarung bis zur Entstehung der liberalen und repräsentativen Demokratie der Moderne nachgezeichnet. Im zweiten Abschnitt wird die demokratische Entwicklung in Deutschland aus verfassungsgeschichtlicher Perspektive betrachtet, wobei die Weimarer Reichsverfassung von 1919 als Grundlage der ersten deutschen Demokratie im Mittelpunkt der Untersuchung steht. Abstract - Link zum Download